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15.05.2002
Heut ist ein Tag wie jeder andere. Sozusagen die Wochenmitte. Seit Freitag letzter Woche harzt Madonna, mal mehr mal weniger. Und wir stürmen jede Nacht los, um nach ihrem Befinden zu schauen. Diese Warterei macht einen mürbe. So kommt es dann, daß man sich irgendwann sagt: "Alles klar, wie immer, heute Nacht gucken wir nicht. Es passiert eh nichts." Tja diese Ruhe brauchte unsere letzte Lady wohl zum Abfohlen ;-)
Gegen 21:30 Uhr holten wir Gina, Madonna, Gibsy und Paul von der Koppel. Unsere anderen Pferde bleiben seit Anfang der Woche nun auch nachts über draußen - und fühlen sich s..wohl :-)
Aber für den kleinen Paul ist es noch zu frisch. Wir wollen ja nicht, daß er sich die Blase verkühlt!
Madonna war futtergierig wie immer und völlig ruhig.
Absolut keine Anzeichen, dass es losgehen könnte. Also schlossen wir die Stalltüren und machten uns, in dem guten Glauben "Morgen sei alles wie Heute", auf den Heimweg.


16.05.2002
Aber weit gefehlt. Es war kurz nach Sieben. Unser Kind in der Schule, Guido zum Stall und ich saß im Büro über dem von jedem so "heißgeliebten" Schriftkram. Da klingelte das Telefon. Guido war dran und sagte: "Ich bin gleich da, Madonna hat gefohlt
". Na erst dachte ich ja, er wolle mich anschmiern, aber als er dann in der Tür stand glaubte ich ihm doch ;-)
Es wäre ein Hengstfohlen, braun mit einem weißen Stiefel h.li., und weißem Fleck auf der Stirn, aber er schone seinen linken Hinterlauf ein wenig. Na was eine Aufregung! Trauer befiel mich und schlimme Erinnerungen wurden wach. Ich wollte erst mal schauen.
Oh man - er war so süß, schon trocken und die Mama total besorgt. Alle Mutterinstinkte in ihr erwacht. Voller Liebe leckte und stubste sie den kleinen Kerl, umkreiste ihr wertvollstes Stück ihrer selbst. Die Geburtzeit lag schätzungsweise so zwischen 5:30 und 6:00 Uhr.
Es waren nach unseren Berechnungen ca. 1 1/2 bis 2 Stunden bis zu unserem Eintreffen vergangen. Und es sah nicht so aus, als wenn der kleine Kerl schon etwas gesoffen hatte. Er suchte und tutschte, nur ebend nicht an der richtigen Stelle. Na ja am Euter schon, aber die Zitzen hatte er noch nicht entdeckt ;-)
Also griffen wir, wie auch schon bei Babsy und Paul, helfend ein. Jeder dieser Neuankömmlinge hat so seine Eigenarten. Paul wollte nicht saufen, weil er satt war und seinen Kopf nicht senkte und Amadeus, (so haben wir Madonnas Babe getauft - übrigens, wenn er frech ist, werden wir ihn Mozart rufen ;-) )
hörte einfach auf zu tutschen, wenn er die Zitze im Maul hatte. Dachte sich wohl, geht alles ohne Zutun. Nun, irgendwie hatte er schon recht, denn die Milch lief unaufhörlich, was uns natürlich in der Seele weh tat. Na jedenfalls hat uns das Ransetzen wieder einmal 2 schweißtreibende Stunden Zeit gekostet. Auch Amadeus schien irgendwie nicht so richtig hungrig zu sein, oder es liegt einfach daran, dass die kleinen Hengste zu sehr mit ihrem Darmpech beschäftigt sind. Erst wenn sie sich größtenteils entleert haben, klappts auch mit dem saufen. Bis zu dem besagten Zeitpunkt sind wir Menschenkinder aber schon fast verzweifelt ;-)
Tja und Madonna, die sonst ein wenig kitzlig ist, stand beidseitig wie eine Eins und wies Amadeus den Weg zur erquickenden Milchbar.
Puh - eine große Hürde war geschafft. Er soff! Blieb die Sorge um's li. Hinterbein. Er trat nicht ordentlich auf. Unser Doc war schon verständigt und bis zu seinem Eintreffen, hieß es sich in Geduld zu fassen. Endlich, am späten Vormittag fuhr sein Auto vor. Erst einmal waren die obligatorische Untersuchungen angesagt. Mutter, Nachgeburt, Spritze fürs Fohlen und dann begutachteten wir den Hinterlauf. Offensichtlich eine Überdehnung, die entweder schon bei einer zu langen, bestimmten Beugelage im Mutterleib zu stande gekommen ist, bei der Geburt selbst oder vielleicht war er auch nur unglücklich aufgestanden.
3 Tage Beobachtung - danach wird Rücksprache gehalten. Die Knochen, Bänder und Sehnen des neugeborenen Fohlens sind so weich, daß derartige Sachen durchaus keine Seltenheit sind. Es gab keine fühlbaren heißen Stellen am Hinterlauf und auch keinen Druckschmerz. Allerdings sollte auf Salben oder ähnliche Sachen in den ersten Tagen verzichtet werden, weil die fremdartigen Gerüche die Mutter erheblich irretieren könnten. Eine Besserung sollte übrigens täglich ersichtlich sein. Auch wenn Entwarnung vom Doc gegeben wurde, bleibt man besorgt.
Mal sehen, was die nächsten drei Tage bringen?
So nun muß ich Euch aber noch ein wenig was vorschwärmen :-)
Er ist soooooo süß. Ellenlange Beine und starke Knochen. Ja - auch wenn ich immer kleiner Kerl sage, ist er keinesfalls klein! Nein - auch dieses Fohlen ist ein ganz schön großes Fohlen. Präsentieren wird er sich wohl später einmal in einer braunen Jacke. Wie gesagt, einen weißen halben Stiefel, wie die Mama hinten links. Ein süßes Köpfchen mit einem weißen Fleck auf der Stirn ( fast wie ein Halbmond), ein kleiner schmaler Streifen Blesse, nicht durchgängig und eine Schnippe. Schwarze Mähne, schwarzer Schweif einen Aalstrich und einen schwarzen dünnen Saum an den kleinen Ohren.
Einfach zum knuddeln :-) Eigentlich wäre Madonna ja erst am 22.05. dran gewesen, so dass wir annahmen, dass unsere Hengstmama endlich mal ein Stuti zur Welt bringt. Tja - nun ist es wieder ein Hengstfohlen geworden. Was soll man machen - na freuen natürlich, was anderes geht auch gar nicht - so bezaubernd ist er :-))
So - ich glaube für Heute reichts. Genug der vielen lobenden Worte.
Die ersten Fotos holen wir morgen ab und werden sie - logisch - am Wochenende noch reinstellen. Na dann bis demnächst ..
By sagen die glücklichen noch ein wenig besorgten "Eltern" ;-))

17.05.2002
Das nur kurz ..
7:30 Uhr - Amadeus ist übermütig. Ärgert seine Mutter und seinem Beinchen gehts auch schon besser :-)
Sollte sich bis Morgen noch etwas gravierendes ereignen, melden wir uns postwendend. Bis dann ..


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