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Samstag,
02.03.2002
Das Wetter macht was es will. Leider :-(
Seit Fohlis letztem Ausflug sind schon wieder 7 lange Tage vergangen.
Heute ist Samstag und meine Eltern haben es auch endlich bis zu uns
geschafft, um sich
" ihr tolles Enkelkind " anzuschauen ;-)
Die Sonne lukt hinter den Wolken hervor und es weht eine steife
Brise, die nicht gerade zum längeren Verweilen in der Natur einlädt.
Aber für einen Kurztripp von Mutter und Kind alle male genug.
Vorweg müßte ich vielleicht einmal kurz sagen, daß
meine Eltern absolute Laien in punkto Pferden sind. Na ja sie wissen
schon, daß sie vier Beine haben und Heu fressen, aber ansonsten
ebend kein fundiertes Fachwissen. Wer also glaubt, bloß weil
die Kinder einen Reiterhof betreiben müßten die Eltern
über gleich viel Wissen verfügen, der unterliegt hier einem
bösen Irrtum. Aber gerade das macht es so witzig. Begebenheiten
zum totlachen. Der heutige Tag, so dachten sich also auch meine Eltern,
sollte ganz im Zeichen von Fohlen und Mama stehen. Eine kleine Überraschung
für Beide, oh ja das wäre toll. Aber was? Zaumzeug, Halfter
ohje-mi-neh, etwas für den Gaumen der Beiden schien da schon
einfacher. Unwissend wie Eltern nun einmal sind, wird sich erst einmal,
ganz nebenbei und hintenrum natürlich, bei ur-Oma Rat geholt.
Die sollte sich ja schließlich, aufgrund der Fülle ihrer
Jahre und Erfahrungen mit solchen Sachen auskennen ;-)
Und siehe da, dank Oma's weisen Hauptes kamen sie mit einem
großen Sack Möhren, für die vom Fohlen arg gebeutelte
Mutter, an. Ich schreibe jetzt nicht, daß sie eigentlich ganz
andere (heimliche) Gedanken hegten, so in etwa wie Leckerli, Zucker
oder ähnlich schwer verwertbare Dinge für's Fohli mitzubringen
:-)) Stolz schwoll die Brust meiner Eltern, als wir bewundernd
bemerkten, welch tolle Idee doch die Möhren seien. Schließlich
kämen klein Babsy die Vitamine ja auch zugute. Und woher sie
das wohl wüßten? ;-) Durch das verräterische
Kiechern meiner Mutter flog natürlich ihre gesamte Tarnung auf.
Aber des Spaßes nicht genug, ereilten uns derweilen erst einmal
heftige Proteste. Ein Halfter für die kleine Babsy, nein das
ginge ja nun wirklich nicht. Nachdem wir aber die Notwendigkeit erklärten,
verstummten auch die Einwände.
Und wie der Teufel es so will. Manche Sachen sollte man ebend nicht
beschreien. Das sich Sprichwörter in der Regel bewahrheiten,
durften wir ein paar Augenblicke später live erleben.
Stute und Fohlen bekamen heute erstmals Gesellschaft. Die dicke Gibsy,
deren Tage bis zur Geburt schon fast gezählt sind, unternahm
erst mal ein paar Versuche, sich klein Babsy anzueignen. Dachte sich
wohl: Warum länger warten, wenn ich jetzt schon eins haben kann
;-)
Aber Hexe machte ihr das mal ebend ganz schnell klar, wer hier denn
die wirkliche Mutter sei. Daraufhin sagte Gibsy sich dann wohl, die
Rolle der Tante ist ja so schlecht nun auch wieder nicht und sie bräuchte
sich die paar Tage bis zur Geburt ihres eigenen Fohlens nun wirklich
nicht wegen irgendwelcher Besitzansprüche rumzustreiten. Das
war also geklärt. So schlenderten die drei dann gemächlich
über die Wiesen. Bis - na bis natürlich die richtige Stelle
zum Suhlen gefunden war. Nachdem unsere Gibsy ihren dicken,
runden, massigen Körper hin und her gewälzt hatte, begab
sich Mutter Hexe in die Knie. Wohlig am Boden liegend begann auch
sie mit diesem all zu schönen Ritual. Doch unser wirklich hellwaches
energiegeladenes Fohlen nutzt einfach jede sich bietende Möglichkeit
aus Mutters Obhut zu entschlüpfen, um dann wie ein Düsenjet
über die Koppel zu jagen. So war es auch dieses Mal. Kaum lag
die Mutter, schon pfiff klein Babsy ab. Tante Gibsy hatte alles im
Blick und setzte sofort zur Verfolgung nach. Nun, da ihr Körper
leider momentan mehr einer monströsen Kugel gleicht, waren ihre
Möglichkeiten klein Babsy's Vorsprung aufzuholen begrenzt und
sie noch rechtzeitig vor dem Graben zu stoppen ziehmlich aussichtslos.
Und so kam es dann, wie es kommen mußte. Klein Babsy stürzte
Hals über Kopf in den 80 cm tiefen, mit reichlich Wasser gefüllten
Graben und war für einen Bruchteil von Sekunden völlig weg.
Ja wirklich. Völlig untergegangen. Offene Münder, Augen
die herauszufallen drohten, zierten unsere Gesichter, während
dessen sich das Unterbewußtsein schon seelisch und moralisch
auf einen Hundertmeterlauf in Bestzeit eingestellt hatte und sich
die Beine zum einsetzenden Spurt richteten, erhob sich klein
Babsy wie ein Delphin aus dem Wasser und sprang an Land. Und obwohl
das Alles in weniger als 5 Sekunden passierte, kam es uns wie eine
halbe Ewigkeit vor. Gerade noch starr vor Schreck, verfielen wir nun
in lautstarkes Gelächter. Denn was da ebend aus dem Graben gekrochen
kam, war ein urkomisches, struppiges, mit hängenden Ohren stehendes
und vor Wasser triefendes Etwas. Nicht's Bildhübsches. Sondern
einfach zum totlachen anzusehen. Na jedenfalls ist Moral von der Geschicht'
- sage solche Sachen vorher nicht. Als wir nämlich noch im Stall
bei den Erklärungsversuchen des Aufhalfterns waren erwähnten
wir (mehr als anschauliches Beispiel gedacht), daß das Fohlen
falls es in den Graben fallen sollte ja auch irgendwie herausgeholt
werden müsse, und ein Halfter sich in jedem Falle als sehr günstig
erweisen würde.
Tja Freunde bleibt nur noch zu sagen, daß der samstägliche
Ausflug durch diese Action ein jähes Ende fand. Unsere kleine
Dame wurde im Stall natürlich richtig trocken gerubbelt und hat
ihr unfreiwilliges Vollbad ohne gesundheitliche Schäden überstanden.
Und meine Eltern haben dank ihres Besuches eine Geschichte mehr zu
erzählen ;-)
Zwei, drei Fotos unseres pitschnassen Entleins haben wir auch
noch inpetto. Die aber später - das dauert halt immer
ein wenig. Für Heute soll's das gewesen sein. Macht's
gut, bis bald.
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